Die genaue Herkunft der Rebe ist, wie bei so vielen Rebsorten, noch immer nicht genau geklärt worden. Es gibt jedoch viele Theorien und Forschungen zu diesem Thema.
Die wohl am meisten vertretende Meinung ist die, dass der Weinbau zunächst durch die Römer in die Rheingegend gelangte.
Dort wurde das Wissen von den ansässigen germanischen Volksstämmen aufgegriffen und weitergeführt. Die römischen Agrarschriftsteller, unter ihnen auch Pilinius (23-79 n.Chr.) berichteten über verschiedene Rebsorten, welche damals in Italien heimisch waren und mit in andere Römische Lagerungsorte genommen wurden. Unter den beschriebenen war auch die amineische Rebsorte, welche auffällig stark dem Riesling ähnelt: sie wurde als besonders lebenskräftig , witterungsbeständig und wenig süß beschrieben. Eigenschaften, für welche der Riesling bekannt und beliebt ist. Aufgrund dieser Attribute wurde der vermeintliche Riesling schon früh als „Edelrebe“ bezeichnet.
Nachdem die Römer abgezogen waren, wurden weiterhin Reben kultiviert und Wein ausgebaut.
So gibt es auch die andere Theorie, welche meint, dass der Riesling ein Abkömmling einer Rheinischen Rebsorte sein soll. Die korrekte Abstammung wird wohl nur sehr schwer, wenn überhaupt, geklärt werden können. Fest steht jedoch, dass der Riesling eine Rebsorte ist, welche eine Kreuzung aus anderen Rebsorten darstellt. Ferdinand Regner von der Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg, Österreich, stellt die Abstammung des Rieslings folgendermaßen dar: es seien in einer genetischen Untersuchung drei Phänomene zu erkennen gewesen. Zu Beginn sei der Riesling eine Kreuzung aus Traminer, welchen die Römer vermutlich mitgebracht haben, sowie einer autochthonen Rebsorte der Rheingegend gewesen. Im Laufe der Zeit wurde wohl die Rebsorte Heunisch mit eingekreuzt. Diese bracht dem Riesling die Beständigkeit, Vitalität sowie seine rassige Säure. Die Ur-Rheinrebe brachte die Kleinbeerigkeit und die Frosthärte mit. Der Traminer hingegen das Aroma.
Auch der Namensursprung des Rieslings ist umstritten, denn die Rebe wurde nicht schon immer so genannt. Erst 1490 kommt zum ersten Mal der Name „Rußling“ auf, was wohl auf die dunkle Färbung des Holzes hindeuten könnte. Die spätere Verwendung des Namens „Riesling“ kann ein Hinweis darauf sein, dass der Riesling in kalten Jahren bzw. schlechtes Wetterverhältnissen dazu neigt, zu verrieseln. Dies meint, dass die Blüten schnell nach dem Aufblühen wieder verrieseln und somit keine Früchte tragen können.
Die offizielle Bezeichnung Riesling ist mittlerweile weltweit ein Begriff für guten Wein. Aber in Deutschland gibt es lokal noch weitere Bezeichnungen für die Rebsorte. So wird oder wurde sie auch als Weißer Riesling, Rössling, Rheinriesling, Moselriesling, Rheingauer, Johannisberger, Hochheimer, Niederländer, Klingelberger, Gräfenberger oder Kastellberger bezeichnet. Heute wird er meist nur noch im Kreis Offenburg als „Klingelberger“ bezeichnet.
Es gibt allerdings auch viele, die sich mit dem guten Ruf des Rieslings schmücken. So wird z.B. der Silvaner oft als Frankenriesling bezeichnet, der Ruländer als Grauer Riesling, die Müllerrebe als Schwarzriesling oder der Rieslaner als Mainriesling.
Keine Frage also, dass der Riesling heute so einen bekannten Namen und vor allem so einen guten Geschmack hat!
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